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„Fundamentaler Bestandteil eines fortschrittlichen, demokratischen Bildungssystems“

Leidenschaftliches Plädoyer für Schulsozialarbeit – Doch Groko blieb hart

Aachener, 1. Dezember 2016

Georg Biesing

In der Sitzung des Schulausschusses vom 1. Dezember 2016 begründete Georg Biesing, schulpolitischer Sprecher der DIE LINKE weswegen es dringend geboten ist, mehr Geld für Schulsozialarbeit aufzuwenden. Wir dokumentieren hier seinen Redebeitrag:

„Die Notwendigkeit der Schulsozialarbeit ist in unserem Bildungssystem nicht mehr wegzudenken. Vielmehr ist sie fundamentaler Bestandteil eines fortschrittlichen, demokratischen Bildungssystems und das besonders in einer Wissenschaftsstadt.

Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter als Teil des mit Bildung befassten Personals verfügen qua Hochschulausbildung und praktischer Ausbildung über spezifische Fähigkeiten präventiver wie auch intervenierender Angebote in Konfliktsituationen, Beratung und Hilfe in individuellen Problemlagen, der Installation notwendiger Hilfen, also der Einzelfallhilfe.

Die gleiche Bedeutung nimmt in der Schulsozialarbeit die Soziale Gruppenarbeit ein, die sich nicht nur auf Schülergruppen bezieht, sondern auch und gerade auf die Lehrer und Lehrerinnen bezieht. Es geht hierbei darum, durch Zulassen und Einbringen unterschiedlicher Sichtweisen den Alltag aller am Bildungsprozess positiv zu bewältigen. Schulkollegien müssen sich als multiprofessionelle Teams begreifen in der Aufgabe, kein Kind, keinen Jugendlichen, keinen jungen Erwachsenen zurückzulassen und die Aufgabe Inklusion und Integration umzusetzen.

Vieles ist in Gang gesetzt worden, einiges ist erreicht. Dieser Weg muss weiter ausgebaut werden. Immer noch gibt es Abschulungen, immer noch brechen pro Jahr ca. 300 Auszubildende ihre Ausbildung ab, davon bleiben 150 junge Menschen längere Zeit oder auf Dauer ohne Job. Immer noch gilt, dass die soziale Herkunft den Bildungserfolg bestimmt.

Der Ausbau der Schulsozialarbeit muss kontinuierlich weiter erfolgen. An jeder Schule muss Schulsozialarbeit eingerichtet werden. Sicher kostet das Geld und auch DIE LINKEweiß, dass die finanziellen Möglichkeiten unseres Haushalts knapp sind. Deshalb kommt es umso mehr auf die Prioritätensetzung an. Die Frage ist also, in welchen Bereichen ist das Geld sinnvoll investiert. Und wo – liebe Kolleginnen und Kollegen der Ratsmehrheit – ist es sinnvoller angelegt, als in die Zukunft der jungen Aachener?!

Denn: Jeder in Bildung und Erziehung eingesparte Euro muss an anderer Stelle später doppelt und dreifach investiert werden.

Aus diesem Grund beantrage ich heute erneut, 500.000 EURO zusätzlich für die kommenden Haushaltsjahre für Schulsozialarbeit einzustellen und sich gleichzeitig mit Nachdruck bei ihren Kolleginnen der Regierungsmehrheiten in Bund und Land dafür einzusetzen, die Mittel für die Schulsozialarbeit aufzustocken, damit die Kommunen entlastet werden.

Ganz zum Schluss möchte ich noch einmal die Verwaltungsvorlage zu unserem Ratsantrag kritisieren. WIR entscheiden heute darüber, wofür Geld ausgegeben wird und wofür nicht – nach Prioritäten, die die politische Mehrheit festlegt. Ich würde mich sehr freuen, wenn sich die Ratsmehrheit der Bekämpfung der sozialen Ungleichheit anschließt und mehr Geld für die Schulsozialarbeit beschließt.“

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