Mehr Sicherheit am Viadukt

Kreuzungsbereich Süsterfeldstraße/Schurzelter Straße: Anwohner und Politiker klagen über Gefahren für Radfahrer und Fußgänger. Bezirksvertretung bringt jetzt provisorische Maßnahmen auf den Weg.

Aachener Nachrichten, 27. März 2015, S. 20

Georg Biesing   (Foto: Andreas Schmitter/Aachen)Von Holger Richter

Aachen. Eigentlich hätte es keines zusätzlichen Beweises mehr bedurft, dass die Verkehrssituation im Kreuzungsbereich der Süsterfeldstraße mit der Schurzelter Straße am Viadukt in Laurensberg unbefriedigend ist – wenn nicht sogar gefährlich.

Bereits seit mehr als zehn Jahren beschäftigen sich die Laurensberger Bezirksvertreter immer wieder damit. Dieses Mal hatte der Linken-Bezirksvertreter Georg Biesing die Verwaltung gebeten, zur Verkehrssituation, wo ein Rad- und Fußweg unmittelbar vor der unübersichtlichen Kurve unter dem mächtigen Viadukt auf der Fahrbahn der vielbefahrenen Süsterfeldstraße endet, Stellung zu nehmen.

Verärgerte Anwohner

Unterstützt wurde Biesing in der Sitzung der Laurensberger Bezirksvertretung am Mittwochabend von zahlreich erschienenen Anwohnern, die die Einwohnerfragestunde dazu nutzten, ihrem Ärger über die gefährliche Situation Luft zu machen. „Kinder können dort nicht alleine die Straße überqueren“, berichtete eine Mutter aus Erfahrung – und das in unmittelbarer Nähe von Wohnbebauung sowie einer Kindertagesstätte und eines Spielplatzes.

Biesing wollte deshalb zunächst wissen, warum trotz vorangegangener Beschlüsse bislang nichts geschehen ist und schlug zusätzlich vor, die Situation durch eine Bedarfsampel, eine Geschwindigkeitsbegrenzung sowie entsprechende Fahrbahnmarkierungen zu entschärfen.

Die Verwaltung erklärte in ihrer Stellungnahme die lange Untätigkeit mit „fehlenden Haushaltsmitteln“ respektive den „vorhandenen Personalkapazitäten (langfristige Krankheit des Sachbearbeiters oder Besetzungssperre)“. Nun könne das Projekt aber weiterbearbeitet werden. Dafür sei im aktuellen Haushalt für 2016 die Anlage eines Kreisverkehrs im Kreuzungsbereich der Süsterfeldstraße mit der Schurzelter Straße eingeplant. Zwar räumte Kai Mohnen vom Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen in der Sitzung eine unzureichende Beschilderung des vorgeschriebenen Tempos 30 ein und versprach, dies zu ändern. Da aber diese Stelle kein Unfallschwerpunkt sei und eine Geschwindigkeitsmessung keine häufigen Verstöße bestätigt habe, empfiehlt die Verwaltung, „bis zum Umbau zum Kreisverkehr keine Umbaumaßnahmen zu ergreifen“.

„Keine Erfolgsgeschichte“

Damit waren weder die Anwohner noch Georg Biesing und seine Kollegen in der Bezirksvertretung zufrieden. „Das ist eine unendliche Geschichte, aber keine Erfolgsgeschichte“, bemerkte Petra Perschon-Adamy (Grüne). Alexander Gilson (CDU) forderte: „Wir müssen an dieser Stelle weiterkommen.“

Und das möglichst schon vor der endgültigen Klärung der Anbindung an den Campus West und Errichtung des Kreisverkehrs. Das forderte auch Karin Schmitt-Promny. „Vielleicht kann man den Kreisverkehr ja auch vorziehen“, regte die Grünen-Politikerin an, während Sava Jaramaz (SPD) konkret wissen wollte: „Wann wird das Projekt endlich bearbeitet?“

Kai Mohnen versprach, eine konkrete Zeitplanung nachzuliefern, doch auch das reichte den Kommunalpolitikern nicht. Gilson schlug schließlich eine provisorische Maßnahme vor, die eine Querungshilfe am Ende des Rad- und Fußweges an der Süsterfeldstraße vorsieht, einen befestigten Weg auf der gegenüberliegenden Seite inklusive entsprechender Fahrbahnmarkierungen, die das Überqueren der Schurzelter Straße in Richtung Laurensberger Ortskern ermöglicht.

Seinem Kollegen Georg Biesing riet er, von einer Bedarfsampel abzusehen, da die aus Kostengründen sicher von der Verwaltung abgelehnt würde. Als dieser sich damit schließlich einverstanden erklärte, beauftragten die Bezirksvertreter die Verwaltung einstimmig, bereits vor Errichtung des Kreisverkehrs provisorische Maßnahmen zu ergreifen, um die Situation unter dem Viadukt endlich zu entschärfen.