LINKE und SDS fordern: Studierendenturm umbenennen
Seit 1965 trägt einer der Studierendentürme an der Rütscher Straße den Namen des Nazis Otto Petersen. Das Studierendenwerk möchte die Umbenennung erst nach Abschluss der geplanten Kernsanierung des Turms angehen, nach heutigem Stand frühestens im Jahr 2030.
„Es ist doch völlig unverständlich, dass es dem Studierendenwerk nicht ein inneres Bedürfnis ist, den Namen des Hauses sofort zu ändern. Stattdessen sollen Studierende noch jahrelang in einem Haus wohnen, dass nach einem NSDAP-Mitglied benannt ist“, wundert sich Marc Beus, Architekt und planungspolitischer Sprecher der Linksfraktion. „Wenn man wirklich willens ist, die Umbenennung anzugehen, braucht man nur eine Leiter und einen Schraubenzieher. Das könnte und müsste sofort passieren“, so Beus weiter.
„Wir erwarten von unserer Uni auch moralische Exzellenz“, fordert Bastian Leitz vom Sozialistisch-demokratischer Studierendenverband (SDS), der an der RWTH Georessourcenmanagement studiert. „Der Skandal Schwerte/Schneider hat gezeigt, dass die braunen Netzwerke an der RWTH noch Jahrzehnte nach Kriegsende bestens funktioniert haben“, erinnert Leitz an den ehemaligen Rektor der RWTH, Hans Ernst Schneider alias „Hans Schwerte“ (1970-1973), der seine wahre Identität und seine SS-Vergangenheit bis in die 1990er Jahren vertuschen konnte.
Schneider kam 1965 als Professor für Neuere Deutsche Literatur an die RWTH Aachen, dem Jahr in dem auch das „Otto-Petersen-Haus“ eingeweiht wurde.